GLC 2022

Zusammen - Together across Cultures: On the occasion of the 70th anniversary of the DAAD London office, the 2022 DAAD/IMLR German Language Competition focussed on coming together, celebrating friendship and collaboration between people, countries and institutions beyond borders and across cultures.

More details on this 2022 competition can be found here.

A jury comprised of 10 members were tasked with choosing the entries to proceed to the final event of the German Language Competition 2022. A total of 15 entries were selected.

Take a look at all the 15 winning entries, which explore many different perspectives on Zusammen: Together across Cultures.

Open the gallery by clicking on the image below and take a closer look at each of the entries by scrolling down the page:

Illustrations & Designs: Miia Hujanen

 

U

Sara Karim: Read the entry

Für Lena S.

Unsere Wörter füreinander:

Aachener zu Heidelberger wir sind wie Schwestern.
Deine Augen sind wie Perlen,
In deinen Augen sehe ich die Welt sich drehen,
Unsere Welt mit unserer süßen Freundschaft,
Unsere Welt mit unseren Hoffnungen und endlose Träume,
Heidelberg, Aachen haben wunderschöne und bunte Bäume,
Die sind die Grundlagen unserer Welt,
Utopie?
Nein aber auch Ja – eine Utopie machen wir das
Das ist die Wirklichkeit,
Unsere Erinnerungen prägen unsere Kindheit,
Dann haben wir etwas herausgefunden: Die Welt ist nicht so leicht,
Es gibt viele Hürden,
Viele Herausforderungen,
Aber es gibt die Sprache,
Die uns verbindet,
Die Sprachen, Fremdsprachen, sind die Schlüssel der Welt,
Jedes Wort, schließen wir in unsere Herzen,
Vorurteilen… aber wie lange dauert das?
Freundschaft ist der Weg zu einer anderen Welt,
Du hast gesagt, dass du mich bewunderst,
Wie ein Spiegel, bewundere ich auch dich,
Du arbeitest sehr hart, um deine Ziele zu erreichen und auf dich bin sehr stolz,
Ja manchmal gibt es Sprachbarrieren aber dann lernen wir voneinander,
Und schätzen wir einander,
Wir sprechen über Träume: Brasilien, Thailand und Mexiko,
Die Einsamkeit und Schwierigkeiten des Studentenlebens,
Die Opfer, die wir gebracht haben,
Fieber, Corona, kein Corona, ein Ausweg und das ist die Freundschaft,
Unsere Wörter haben uns einander Trost gebracht und unsere Wörter füreinander haben uns
gerettet.

Als wir für den ersten Mal getroffen haben in Elisengarten,
Waren wir sicher, dass wir gute Zeiten erleben wollen,
Über die Grenzen sind wir im Kontakt geblieben,
Wir haben gemeinsam,
Eine enge Freundschaft erschaffen,
Durch Musik, Hilfe und Trost
In deinen Augen sehe ich die Traurigkeit aber auch die Leidenschaft für eine andere, bessere
Zukunft,
Die Blumen haben einen schönen Duft,
Wie Vögel singen und fliegen wir durch unseren interkulturellen Austausch,
Nicht nur Freundinnen
Sondern enge Freundinnen,
Wir verstehen und helfen einander zu wachsen, träumen und sprechen,
Die Grenzen können wir brechen,
Die Grenzen – können wir überwinden,
Durch unsere Freundschaft können wir die Schönheit des Lebens entdecken.
Wir können atmen, fühlen, denken,
reflektieren und Geschenke schenken,
Bei jedem Schritt sind wir füreinander da,
Heidelberger oder Aachener,
Geographische Distanz bedeutet nichts,
Unserer Wörter füreinander machen uns beide stärker und fürsorglicher,
Unsere Freundschaft ist wie ein wunderbarer Tanz,
Aber unsere tröstenden Wörter füreinander schaffen einen wunderbaren Glanz.
Jedes Wort ist ein Schlüssel, den wir miteinander austauschen.
Ich bin deine Schriftsteller und du bist mein Schmetterling, meine Hoffnung und meine
Inspiration und süße Lena,
Ich bin weg von meiner Familie,
Während der Corona Pandemie,
Und habe Schwierigkeiten erlebt,
Aber du hast mir die Gründe erzählt warum ich habe für meine Träume so sehr gestrebt.
Frech. Schriftsteller. Bewundern.
Flüstern.
Unsere Freundschaft ist seit lang ein hoffnungsvoller Stern,
Was ist der Kern?
Gemeinsamkeit
Heiterkeit
Zugehörigkeit
Mein Geist ist Englisch, Britisch, Meine Zunge ist Bengalisch aber mein Herz spricht die
wunderschöne und zärtliche, magische Sprache, Deutsch.
Unsere Wörter füreinander machen uns stärker.
Freundschaft ist die Seele unseres Lebens.
Lass uns gemeinsam den Sonnenaufgang der Freundschaft genießen.

Sara Karim

S

Calum Melville: Read the entry

Zusammen – Together Across Cultures

In 2018 hat meine Schule mit einer Schule in Osnabrück, Deutschland, einen Austausch organisiert. Ziemlich nervös habe ich mich angemeldet. Ich ahnte gar nicht, dass es der Anfang einer groβen Freundschaft zwischen Grenzen war…..

Winter 2018

Tilman ist November 2018 angekommen, und zusammen haben wir eine Woche in England verbracht. Wir haben eine gemeinsame Begeisterung für Skifahren entdeckt, was mich sehr gefreut hat. Ich konnte es nicht glauben: am Ende des Austauschs bekam ich eine Einladung nach Österreich zum Skifahren! Das war möglich, da Tilmans Eltern ein Chalet in Leogang haben!

Frühling 2019

Im April 2019 habe ich eine Woche mit Tilman, seiner holländischen Mutter Christiane, seinem Vater Harald und seinem Großvater Gustav verbracht. Gustav war ein echter Charakter! Es hat viel Spaß gemacht, mit Gustavs altem 1980 VW Golf herumzufahren. Auch zur Beachtung: Fleisch, besonders Schweinfleisch, wird in Deutschland fast jeden Tag konsumiert, und manchmal sogar zum Frühstück. Anstelle am Ende der Woche zurück nach England zu fahren, bin ich ins Auto gestiegen mit Tilman, seinen Eltern und Gustav. Zusammen unternahmen wir die lange Reise (fast 9 Stunden) nach Leogang. Tilman und ich haben dort viele wunderbare Tagen auf den Pisten verbracht.
Im Leogang habe ich gelernt, wie ähnlich viele Wörter in deutschsprachigen Ländern sind:
Das Haus: Hochdeutsch
Das Huus: Gustavs Platdeutsch
Das Häuserl: Österreichisches Deutsch
Das Huus: Schweizerdeutsch
Ich war aber ziemlich verwirrt, als mir der Kellner im Restaurant „Schlagobers“ anbot. Wollte er mit mir boxen?

Sommer 2019

Im Juli 2019 verbrachte Tilman eine Woche mit uns in England. Zusammen mit meinem Freunden aus Süd-Afrika, Indien und Südkorea unternahmen wir viel Lustiges und haben viele Sehenswürdigkeiten besucht, wie Buckingham Palace.

Winter 2019

Unsere Freundschaft entwickelte sich noch weiter. Im Winter bin ich nach Leogang geflogen. Ich habe dort Skifahren gemacht und Neujahr gefeiert. Ich habe gemerkt, dass die Deutschen gerne Zeit im Kreise der Familie verbringen; wir haben Brettspiele gespielt, zusammen gesungen und gekocht.
Wir haben oft auf dem modernen Ofen und auch neben dem traditionellen Kachelofen gesessen und über unsere Lebenserfahrungen, glückliche sowohl als traurige, gesprochen.
Ich lernte auch, dass Leogang das „Fest der Dankbarkeit“ hat. Viele behinderte Menschen und Flüchtlinge aus Irak, Iran and Sudan nehmen am Fest teil, und viele Freundschaften werden geschlossen.

Die Jahre 2020 und 2021 

Als ich im Februar 2020 mit meinen Eltern in den Schweizer Bergen Ferien machte, sah ich im Dorf Tafeln mit Worten der Dankbarkeit für das Leben und die Natur, was ich sehr schön gefunden habe. Viele Leute standen dort und lasen die Wörter. Ich musste an Leogang denken.
Dann ist Corona gekommen und Masken, Quarantäne, Home-Office Pflicht, Schließung von Schulen, usw. Aber keine Sorgen! Tilman und ich haben mit Hilfe von Zoom Zeit miteinander verbracht. Unsere Eltern haben auch teilgenommen, was schön war. So habe ich bemerkt, wie Menschen aus verschiedenen Ländern oft dieselben Sorgen haben und einander Mut zusprechen.
Ich habe den Eindruck bekommen, dass die drei deutschsprachigen Länder unterschiedlich auf Corona reagiert haben. Christiane hat uns beschrieben, wie die Deutschen ordentlich Schlange standen und 2 Meter Abstand hielten. Vielleicht war das ein Zeichen der wirtschaftlichen Stabilität unter Merkel?
Laut den Nachrichten führte das obligatorische Impfprogram in Österreich jedoch zu Protesten.
In der Schweiz, wo die Wirtschaft relativ stabil scheint, war die Atmosphäre ziemlich friedlich. Vom 24. März 2020 bis zum 26. April 2020 hat das Dorf Zermatt das Matterhorn beleuchtet, um Solidarität zu zeigen und der Welt mit vielen verschiedenen Projektionen Hoffnung zu machen.

Das Jahr 2022

Im Sommer 2022 luden wir Tilman ein, mit uns in den Weihnachtsferien in Zermatt Ski zu fahren. Ich war während meinen Schweizer Ferien begeistert von der Effizienz und Pünktlichkeit der SBB Schweizerische Bundesbahn. Jetzt sah ich, dass die deutsche Mentalität ähnlich ist, denn Tilman schickte detaillierte Bestätigungen und Beschreibungen von seinen Reisevorbereitungen. Ich war beeindruckt!
Ich bin der Meinung, dass die Österreicher dagegen oft entspannter sind. Als wir Fahrkarten bei der Asitzbahn oder Steinbergbahn kauften, war das Plaudern oder Trinken eines Kaffees oder „Almdudlers“ manchmal wichtiger als die Abfahrt der Luftseilbahn!
Ja, meine Freundschaft mit Tilman hat zu fantastischem Skifahren geführt. Sie hat mir jedoch auch kulturelle Ähnlichkeiten und Unterschiede von verschiedenen Ländern bewusst gemacht. Aber am meisten ist mir jetzt klar, dass wir alle Herausforderungen im Leben haben, egal, von welcher Kultur wir sind. Ich denke auch, dass wir zusammen stärker sind, und dass das Miteinander von Kulturen eine Bereicherung ist und zu langen Freundschaften führen kann.

Calum Melville

A

Coco Lai: Read the entry

Wörter

Kinder, Erwachsene, Senioren
Was ist der Unterschied? Das Alter.
Gelben, Schwarzen, Weißen
Was ist der Unterschied? Die Rasse.
Männlich, weiblich, neutral
Was ist der Unterschied? Das Geschlecht.
Sie sind alle gleichzeitig ähnlich und anders
Genau wie Worte. wie Menschen.
Worte kämpfen nicht miteinander.
Sie halten sich gerne an den Händen, um enge Bindungen zu bilden.
Die Substantive umarmen die Verben fest
und umgekehrt.
Weil sie wissen, dass sie ohne einander nichts sind.
und machen keinen Sinn.
Niemand will ein Buch lesen,
wo es nur ein Wort gibt, das immer und immer wieder wiederholt wird.
Wir wollen auch nicht in einer geschmacklosen Welt leben.

Coco Lai

M

Philip Rouse: Read the entry

„Zusammen“

Die Briten wollen nicht mit den anderen Europäern zusammen sein, nicht wahr? War das nicht schon immer völlig klar? Dies scheint zumindest der Standpunkt vieler Deutscher zu sein. Sie weisen darauf hin, dass selbst in den siebenundvierzig Jahren, in denen das Vereinigte Königreich Mitglied der Europäischen Union und ihrer Vorgängerorganisationen war, nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung positive Gefühle gegenüber dem “europäischen Projekt” hatte. Viele andere Briten standen diesem Projekt gleichgültig gegenüber, weil sie mit wirtschaftlichen und nicht mit ideologischen Argumenten von den Vorteilen der EU-Mitgliedschaft überzeugt worden waren: Für diese Menschen war das Zusammensein in der EU ein “notwendiges Übel”, um das wirtschaftliche Wohlergehen der Nation zu sichern. Es gab natürlich noch eine andere Gruppe – diejenigen, die, auch wenn sie nicht unbedingt gegen Ausländer eingestellt waren, die Idee hassten, nationale Souveränität an eine supranationale Institution mit Sitz in Brüssel abzugeben.

In der Anfangszeit der EU-Mitgliedschaft, d. h. während der Periode des sogenannten Gemeinsamen Marktes, war die letzte Gruppe nicht besonders groß. Die ursprünglichen Handelsbeziehungen zwischen Mitgliedstaaten wurden jedoch nach und nach durch zahlreiche andere Formen der Zusammenarbeit ergänzt, die weitere Einschränkungen der nationalen Souveränität mit sich brachten: die sogenannte immer engere Union. Über diese Dinge wurde in euroskeptischen Zeitungen regelmäßig negativ berichtet, und allmählich haben diese Berichte die Ansichten des unpolitischen „Mensch auf der Straße“ beeinflusst.

Soviel war schon klar, aber es gab noch einen anderen Faktor, der nicht so oft berücksichtigt wird: die britische Erinnerungskultur, mit ihrer instinktiven negativen Reaktion auf alle europäischen Angelegenheiten. Seit mehreren Jahrhunderten war das britische Engagement auf dem europäischen Kontinent bestenfalls problematisch und schlimmstenfalls katastrophal: Es führte im zwanzigsten Jahrhundert zu großen Verlusten an Menschenleben und zum wirtschaftlichem Ruin des Landes. Deswegen bedeutete Europa für viele Briten nur “schlechte Nachrichten”. Es ist lehrreich, diese Haltung mit derjenigen zu vergleichen, die auf dem übrigen Kontinent vorherrschte. Abgesehen von Spanien, Portugal und Schweden war fast jede kontinentaleuropäische Nation im zwanzigsten Jahrhundert entweder ein Aggressor oder ein besetztes Land gewesen. Aufgrund dieser Erfahrung waren ihre Bevölkerungen ziemlich empfänglich zur Idee einer engen Union, die einen zukünftigen Krieg zwischen Mitgliedsstaaten undenkbar machen würde. Großbritannien hatte jedoch keine Besatzungserfahrung gehabt und war in keinen von den beiden Weltkriegen ein Aggressor gewesen: Die Briten hatten 1914 die Neutralität Belgiens verteidigt, und dann haben Sie im Jahre 1939 versucht, Polen zu befreien, allerdings ohne Erfolg. In beiden Weltkriegen hat ihre Nation einen hohen Preis bezahlt, und deswegen ist Kontinentaleuropa in der britischen Erinnerungskultur eine Region geworden, in der schlimme Dinge passieren, von der man sich fernhalten sollte.

Nach dem Fall der Berliner Mauer war die Rede in Deutschland von einer “Mauer im Kopf”, aber in Bezug auf die Briten könnte man sich einen “Ärmelkanal im Kopf” vorstellen: Anders ausgedrückt ist Großbritannien vom übrigen Europa nicht nur durch das Meer getrennt, sondern auch durch eine Geisteshaltung, demzufolge die Briten sich von den Übeln des Kontinents abgrenzen sollten, um weiteren Ärger zu vermeiden.

Es ist hier nicht angebracht, die Gründe für das Ergebnis des Brexit-Referendums zu erörtern – obwohl diese Gründe wahrscheinlich komplizierter sind, als sie von vielen Deutschen wahrgenommen werden. Bemerkenswert ist aber in diesem Kontext, dass am Vorabend des britischen Austritts aus der EU der britische Premierminister erklärte, dass das Vereinigte Königreich zwar die Europäische Union verlasse, aber nicht Europa. Obwohl diese Erklärung beruhigend klang, fiel es den Regierungssprechern schwer zu erklären, was sie eigentlich konkret bedeuten könnte. Leider aber, dank des „grausamen Willens der Geschichte“, haben wir jetzt eine relevante Illustration: Die britische Regierung hat neulich angekündigt, dass zum ersten Mal seit dem Brexit die britische Außenministerin mit ihren EU-Kollegen in einem Ministertreffen zusammenkommen würde. Natürlich wurde dieses Ministertreffen einberufen, um den Krieg in der Ukraine zu besprechen.

Aufgrund des im Jahre 1839 unterzeichneten Londoner Vertrags zog das Vereinigte Königreich in Jahre 1914 in den Krieg, um die Neutralität Belgiens wiederzugewinnen. Der Krieg wurde trotz der Vorbehalte einiger Regierungsjuristen erklärt, die eine restriktivere Auslegung des relevanten Artikels in dem Vertrag für möglich hielten. Wie wir alle jetzt wissen, wegen Artikel 5 des Nordatlantikvertrags sind sich alle Nato-Mitglieder heutzutage einig, dass „ein bewaffneter Angriff gegen eine …von ihnen …. als ein Angriff gegen sie alle angesehen werden wird“. Es ist zu hoffen, dass es nicht nötig sein wird, die Nachfolger der obengenannten Juristen zu fragen, ob Artikel 5 wirklich das Vereinigte Königreich dazu verpflichtet, erneut in den Krieg zu ziehen, um sein europäisches „Zusammengehörigkeitsgefühl“ zu demonstrieren. Eine solche Situation könnte zum Beispiel entstehen, wenn russische Truppen in Lettland, Litauen oder in Estland einmarschieren. Oder in Deutschland…

Philip Rouse

M

Gloria Nzeako: Read the entry

Akrostichon

Lese Bulgakov
Und denke an dich, Luda.
Du sitzt am Teich in Patriarshy.
Mehr als zu Hause.
Ich möchte wieder am Teich sitzen.
Letzen Sommer, habe ich dich besucht.
Am letzen Tag, saßen wir am Teich und sahen eine schwarze Katze Schach spielen.

Gloria Nzeako

E

Abbie Hancock: Read the entry

Das Edelweiß 

Das Brieffreundsprojekt
Wurde am Montag vergeben.
Die Antwort kam
Vierzehn Tage später
In einem cremefarbenen Umschlag
Mit kleinem Stempel in der Ecke
Und ‘Helvetia’ darauf

Darin fand sie
Ein gefaltetes Stück Papier
Oben war ihr Name
In glänzenden Farben
Und daneben war eine Zeichnung
Eines Edelweiß

Im Brief las sie von
Eine Fülle von Flüssen
Und Fische und Frösche und Vögel
Vieh, das auf den Feldern weideten
Und eine kleine Entenfamilie,
Die hier und da synchron schwammen

Im nächsten
Riesige Bäume mit Blättern,
Die sanft im Wind wehte
Und am See
Kleine Kiesel und zarte Pflanzen
Durch das Blau und Grün gewaschen

Grün und Blau werden Braun
Und im Brief danach
Erfuhr sie, dass im Herbst
Die hohen Schornsteine
Auf dem kleinen Häusern
Rauchwolken ausstoßen würden

Dann im Winter
Fondueduft über dem Herd
Lächelnde Gesichter
Und direkt in der Ecke
Eine fadenscheinige Decke
Für den alten Hund

Jahre später und die Briefen kommen nicht mehr.

Manchmal
Denkt sie darüber
Nach einem kleinen Stück Papier
Ein paar hundert Meilen entfernt
Irgendwo zwischen Grenzen
Auf einem Haufen warten

Vielleicht mit tausend anderen

Abbie Hancock

N

Noémie Cadiou: Read the entry

Wir waren zu sechst in Karims Küche im Vauban-Wohnheim. Die meisten von uns hatten sich zufällig und vor kurzem getroffen. Wir hatten nicht viel gemeinsam. Unterschiedliche Musikstile, von klassischem Hintergrund über Folk und Klezmermusik bis hin zu Rock, südamerikanischen Klängen und modernem Rap. Unterschiedliche Studiengänge und Fachbereiche auch. Unterschiedliche nationale Zugehörigkeiten: Weltbürger, hybride Selbstbilder getrennt zwischen zwei Ländern, Ausländer auf der Suche nach Integration, Deutschen, die ihre Identität begrüßten, andere die sie ablehnten.
Trotzdem waren wir alle in Karims Küche. Der Raum war gar nicht so groß und wir saßen ein wenig beengt. Wir waren nicht mehr daran gewöhnt; die Corona-Beschränkungen waren erst seit ein paar Tagen gelockert worden. Die Musik umhüllte uns, sie bewegte uns, sie transportierte uns an einen Irgendwo, an dem Zeit, Grenzen, Sprache, Regelungen unbedeutend und unvorstellbar geworden waren.
Karim fing mit seiner kleinen Djembé an. Es folgte die große Djembé, die dem Wohnheim und Generationen von Studenten gehörte. Sie wurde von Linus gespielt, obwohl normalerweise Cello sein Instrument war. Dann begannen Nils und Emrald, einige Gitarrenakkorde zu spielen. Ihre Stile waren völlig unterschiedlich und das erzeugte eine wunderbare Spannung. Plötzlich merkte ich, dass aus meiner Klarinette heraus Noten kamen, ohne dass ich irgendeine Kontrolle über sie zu haben schien. Karim öffnete sein kleines Notizbuch und begann, seine Texte zu rappen. Wenige von uns verstanden, worum es ging – Gesellschaft, Einsamkeit, Liebe, Hoffnung oder Mangel daran – aber das war uns egal, wir vibten immerhin. Luca war nur als Zuhörer da, und trotz der Luft, die ich durch mein Blatt blies, hab ich alles mit ihm auch von außen, als Zuhörer, miterlebt und genossen.
Ich weiß nicht, wie lange wir gejammt haben. Es können Stunden gewesen sein. Als einer von uns Müdigkeit äußerte, hörten wir alle gleichzeitig auf, als ob wir nur entweder alle zusammen oder gar nicht spielen könnten.
Später haben wir wieder in Vauban Musik gemacht. Draußen, mit anderen Musikanten, anderen Kulturen, anderen Instrumenten. Aber nie waren wir so zusammen wie in dieser Nacht.

Noémie Cadiou

t

Isabelle Crewe-Read: Read the entry

Zusammen – Together Across Cultures

„Stell dir eine Welt vor, in der ich zu jedem Berg um mich herum reisen könnte”, seufzte Maren, als der kalte aber frische Wind ihr Haar vor ihr Gesicht blies. Ihr Skiurlaub mit der Familie lief gut (vielleicht abgesehen von den blauen Fecken). Ihre Familie kam aus der Schweiz, um Freunde in Deutschland zu besuchen und sie waren in den bayerischen Alpen zusammen Ski gefahren. Als Maren auf die strahlend weißen österreichischen Berge vor ihr starrte, rief ihr Vater ihren Namen und sie begannen wieder mit dem Skifahren.

Wieder im Hotel angekommen, setzte sich Maren in den gemütlichen Sessel im Empfangszimmer. Ihre Augen schweiften durch den Raum zu dem Schreibtisch, an dem eine neue Familie im Hotel eincheckten. Maren bemerkte sofort ein Mädchen mit hellblondem Haar, das ihrem Alter entsprach und sie schenkte Maren ein kleines Lächeln. Maren war aufgeregt, weil sie dachte, sie könnte vielleicht einen Freund finden, der mit ihr Skifahren würde. Sie liebte es, mit ihrer Familie Ski zu fahren, aber ihr Bruder war nicht so gut wie ein bester Freund.

Am nächsten Tag fragte Marens Familie, ob die neue Familie (die Bothurs) gemeinsam zu Mittag essen wollte. Sie sagten ja und planten, sich in einer Pizzeria auf der Nordseite des Berges zu treffen. Die Aussicht war malerisch und der Himmel war kristallklar. Maren stellte sich dem Mädchen vor, das Helena heiß, und sie begannen bei einer leckeren Pizza zu plaudern. Helena war genauso alt wie Maren, 16, und ihr Persönlichkeiten passten sofort zusammen. Helena kam aus Österreich und vom Restaurant aus konnte man sogar den Berg sehen, auf dem sie normalerweise Ski fuhr. Es sah unglaublich schön aus und das Weiß hob es noch deutlicher vom blauen Himmel ab. „Eines Tages nehme ich dich mit und wir können Skifahren, so viel wir wollen”, sagte Helena und Maren nickte mit großen Augen zustimmend. Die Woche verging in der gleichen Stimmung, weil sich Maren und Helenas Eltern auch sehr gut verstanden. Die Woche war mit Gelächter und Schneeballschlachten (und auch ein paar Skiwettkämpfe der Vater…) gefüllt. Die Familien kamen sich sehr enge, und Maren und Helena sprachen über alles, wie ihre Lieblingsfächer (beide Kunst). Sowohl Maren als auch Helena wussten, dass sie sehr enge Freunde bleiben würden…

30 Jahre später…
Helena und Maren waren definitive noch Freundinnen. Nachdem sie ihr eigenes Architekturbüro in Salzburg gegründet hatten, haben Maren und Helena sich zum Ziel gesetzt, einen Weg zu finden, um es Skifahren zu ermöglichen, von dem Berg, zu dem sie in Deutschland gereist sind, zu dem Berg in Österreich, dass sie zu gehen versprochen hatten. Sie hofften, dies mit Bergen in den gesamten Alpen tun zu können. Dies würde dazu führen, dass sich mehr Menschen beim Skifahren in ähnlichen Situationen treffen, wie Maren und Helena sich kennengelernt haben. Maren und Helena entwickelten eine Art Langstrecken-Gondel, die Skifahrer von einem Ort zum anderen bringen würde. Dies würde neue Freundschaften und neue Erfahrungen in ganz Österreich und Deutschland fördern und bis heute suchen sie nach Wegen, in ein wunderschönen Bergen Grenzen zu überschreiten, damit sich Menschen anderen treffen können, die die gleiche Liebe zum Skifahren und zur frischen Bergluft teilen.

Isabelle Crewe-Read

o

Laura Sophia Hack: Read the entry

Die Erde 

Wenn wir die Welt mit Tränen sehen, und die Zeit vorübergeht…
Glaubst du nicht, es ist auch Zeit, vertrauen zu bauen, damit wir alle wieder, zusammen
schauen.

Tu gut dir selbst und halt sie fest, da fällt sie nun in unserem Konsum.

Die Welt, sie bebt!
Sie schaukelt nur. Lass los den Geiz, du Kragen-hals.
Die Tränen machen alles sauer, Ozeane werden grauer.
Hilf uns, die Welt zu retten, bevor wir alle zu Asche werden.

So wie Pompeji hält uns der Sturm. Mit großen Böen pustet er laut, die Menschenseelen
rauschen kaum. Zerflattern wir alle – oder lassen wir uns das nicht gefallen?

Zu spät, es ist noch nicht, beeilt euch, die Zeit, sie bricht. Ins Tiefe geht es nicht, die Masse
Wasser ärgert sich. Sie schluckt und spuckt uns alle voll. Ach wie toll!

Treib nicht davon!
Halt fest die Hand, sie sucht nach dir

Folge dem Weg und du wirst sehen, alle einander und alle zusammen, wir werden es schaffen, die Welt zu bewachen!

Laura Sophia Hack

g

Aaron Ung: Read the entry

Fremd und Freund 

Fremd und Freund.
Warum fühle ich,
dass ich ein Vagabund in meiner Heimat bin?
Verhandlung und Streit
Was es heißt, in den
Spiegel zu schauen und zwei von mir zu sehen.

Zwischen hier und dort
Verwunschener Ort
Wenn mein Herz dazwischen liegt, ist das Zuhause?
Zwischen dir und mir.
Als ich jünger war,
habe ich mich ja eine ganze Weile gefragt

Mein Haus oder Raum?
Ich denke zu viel
daran, aber das ist es, woran ich denke.
Bin nicht verloren.
Vielleicht sind es denn
die Augen, die mich die Welt so sehen lassen.

Bin nicht gesetzt
Ich bin doch geformt
Eine bunte Skulptur gesichtslosen Ursprungs. Eine bunte Skulptur gesichtsloser Herkunft.
Sie gingen vorbei.
Da sah ich, wie sich
Kopfsteinpflaster zu ihren Füßen aufreihten.

Ich folgte ihnen.
Wir lächelten zusammen.
Wir sprachen dieselbe Sprache. Die Flaschenpost.

Aaron Ung

e

Max Holden: Read the entry

Wie das Sprachenlernen mein Leben beeinflusst hat  

Zu den verwirrendsten Vorstellungen, die ich bis zum heutigen Tag immer noch überhaupt nicht begreifen kann, gehört die Idee, dass das Erlernen einer Sprache nutzlos ist. An den Leuten, die das sagen (es sind meistens englische Muttersprachler), fällt mir häufig auf, dass sie es selbst nicht unternommen haben, eine Fremdsprache zu lernen. Mir kam es schon immer merkwürdig vor, dass man sich so bequem fühlen kann, wenn man in einer immer stärker globalisierten Welt es nicht wagt, eine andere Sprache als seine eigene zu sprechen. Dieser Beitrag richtet sich an diejenigen, die sich für das Sprachenlernen gar nicht interessieren, in der Hoffnung, dass ich sie vom Gegenteil überzeugen kann.

Erstens muss man sich unbedingt überlegen, wie eine Sprache als „fremd” bezeichnet werden kann, da mich dieser Begriff schon seit langem in gewisser Weise störte. Selbstverständlich kann dies nur dann der Fall sein, wenn man sich damit nicht auskennt; sobald man sogar nur die ersten grundlegenden Wörter einer Sprache lernt, erhält man sofort Zugang zu sowohl einer anderen Kultur, als auch zu einer völlig anderen Weltsicht. Sprache könnte zwar die Fähigkeit haben, diejenigen, denen sie gleichgültig ist, auszuschließen; jedoch hat sie andererseits die Kraft, uns alle zu vereinigen.

Für mich entsteht ausnahmslos ein Zusammengehörigkeitsgefühl, immer wenn mein Gesprächspartner und ich gegenseitig verstehen. Es gibt nichts Schöneres als die Befriedigung, die auftaucht, wenn mir das Sprachenlernen die Möglichkeit eröffnet, ein enges Verhältnis mit jemandem zu entwickeln, den ich ansonsten auf keinen Fall hätte kennenlernen können. Meine Identität als Sprachenlerner hat bestimmt mein Leben stark geprägt, und es fällt mir sehr leicht, mich mit anderen Sprachenlernerinnen und Sprachenlernern zu identifizieren, weil wir natürlich eine gemeinsame Erfahrung haben; wir müssen uns zum Beispiel unglaublich viele Wörter merken, was offensichtlich kein leichtes Unterfangen ist. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl empfinde ich also nicht nur bei den Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern, mit denen ich in Berührung komme, sondern auch bei den Unmengen von Menschen, die sich genauso wie ich niemals auf eine einzige Sprache beschränken lassen wollen.

Zum Schluss dieses Beitrags würde ich gern mit einem Zitat von Nelson Mandela kommen: „Sprichst du mit jemandem in einer Sprache, die er versteht, so erreichst du seinen Kopf. Sprichst du mit ihm in seiner eigenen Sprache, so erreichst du sein Herz.” Es lässt sich nicht leugnen, dass Sprachen Menschen aus aller Welt zusammenbringen. Ich hätte mir vor fünf Jahren gar nicht vorstellen können, welchen Einfluss das Sprachenlernen in meinem Leben haben könnte, und ich möchte alle anderen ermutigen, es selbst zu erfahren.

Max Holden

t

Yeahjoon Koh: Read the entry

Freundschaft 

F erien haben
R eiche freunde
E inkaufen gehen
Ü bernachten
N ach
D ubai
S amstags morgens
C omputerspiele und wir
H aben
A uch
F rühstucks-
T orte

Yeahjoon Koh

h

Aimee Carroll: Read the entry

Ohne Grenzen (without borders) 

This poem is in the style of a sonnet, inspired by Albert Ríos’ poem “The Border: A Double Sonnet”

Für uns bedeuten Grenzen Sicherheit-
sie bedeuten Selbstständigkeit und Schutz.
Für uns haben wir Einfachheit und Unabhängigkeit.
Grenzen bedeuten für uns nur Eigenutz.

Für sie entscheiden Grenzen Tod oder Leben.
Grenzen stehen im Weg zu einer neuen Zeit.
Für sie sind Grenzen Charon über den Fluss Acheron.
Grenzen bedeuten für die Menschen persönliches Leid.

Ohne Grenzen haben wir Gemeinschaft.
Wir haben verknüpfte Kultur, verknüpfte Erfahrungen.
Ohne Grenzen haben wir neue Freundschaften,
Neuen Fortschritt, neue Menschen, neue Begegnungen.

Mit Grenzen haben wir Gefangenschaft
Ohne Grenzen haben wir die Zukunft.

Aimee Carroll

e

Eleanor Voak: Read the entry

Unser Shakespeare 

Ich wurde Deutscher sogar ohne Einbürgerung.
Im Sturm und Drang brauchte mich die Revolte,
‘Er aber sags ihm, er kann mich im Arsche lecken’
Nein, das ging doch zu weit – selbst Goethe musste das umschreiben.

‚Deutschland ist Hamlet‘: Eine Revolution zum Scheitern verdammt.
Doch dann bin ich aus Ruinen auferstanden –
Hamlet ein Vorbild der Jugend –
während ich drüben die Wahrheit der Väter suchte.

Brexit:
Fast ein Thema für mich:
Tragödie- Komödie- Historie

Aber die Treue, sie ist noch immer ‘kein leerer Wahn
Und zu ‚’Europas Dioskuren’
Gesellt sich noch immer, im Bunde der Dritte,
Der Brite.

(in geistiger Zusammenarbeit mit Goethe, Freiligrath, Schiller, von Dingelstedt)

Eleanor Voak

r

Metilda Lightfoot: Read the entry

‘Zusammen Together across cultures’ 

Zusammen, aber 530,8 Meilen im Außerhausverzehr, eine 9 Uhr Autofahrt und einen 119 Uhr Fußweg,
Dabei, bis spätestens der knack von einen Finger, wir sind so nah wie gewöhnlich

Durch die Magie der Technologie, haben wir unsere Füße gefunden und eine Verbindung der Liebe aufgebaut,
Mit nur, unsere Zukunft voran

Dank meine Mutter, die nach Amerika ging,
Trozt der sprachenschranke, haben Lebenslang Freundschaften geschlossen,

Das wahr Gefühl von ´Zusammen— together across cultures‘

Unsere Verbindung ist nicht nur real sondern auch voller Spannung,
Die Unterschiede sind gefeiert!

Untergetaucht von einem jungen Alter,
Ich interessiere mich für die kultur und das interest wird nie halt

Was auch immer,
Unsere Verbindung wird nie abklingen

Das wahr Gefühl von ´Zusammen— together across cultures‘

Obwohl es eine Grenze zwischen gibt,
Kann ich die Erinnerungen problemlos finden

Schmetterlinge im Bauch, und das ersten linkisch hallo,
Bis das bittersüß Lebewohl

Die unglaubliche Sicht und unglaubliche Essen,
Und sehen die deutsche Geschäfte

Das wahr Gefühl von ´Zusammen— together across cultures‘

Die Feste war erstaunlich,
Die Weißwurst nicht so viel

Die ersten mal, blieb ich mit ihrem Familie,
Ihre ersten mal in meinem Haus

Ich konnte so viel sagen,
Aber ich werde noch so viel mehr entdecken

Ich bin so gesegnet, zu weiß Das wahr Gefühl von ´Zusammen— together across cultures‘

Metilda Lightfoot